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A
AAA-Rating
Rating-Agenturen (Rating Agencies) klassifizieren nach vorgegebenen Rating-Verfahren (Rating) die Bonität von Schuldnern. Die Kennzeichnung als AAA-Rating bekommt eine Schuldverschreibung, deren Ausfallrisiko faktisch nicht besteht.
ABS
Abkürzung für "Asset Backed Securities". Anleihen oder Schuldverschreibungen, die durch Assets, zumeist Forderungen, gesichert sind.
Absichtserklärung
Die Absichtserklärung (auch "Letter of Intent" genannt) ist eine unverbindliche schriftliche Absichtserklärung zwischen zwei oder mehreren Vertragsparteien, in der die Konditionen eines avisierten Vertrages vereinbart werden. Im M&A-Geschäft gibt der Käufer im Letter of Intent seine Absicht bekannt, die Zielgesellschaft unter bestimmten Konditionen bzw. zu einem bestimmten Kaufpreis erwerben zu wollen.
Accession
Mit dem Begriff "Accession" bezeichnet man den Beitritt zu einem Kreditvertrag auf Seiten des Unternehmens, welches den Kredit ursprünglich aufgenommen hat. Hierbei nimmt der Unternehmenskäufer zur Finanzierung des Kaufpreises einen Kredit auf, der durch Vermögensgegenstände der erworbenen Gesellschaft besichert wird. Eine Accession findet sich daher häufig im Zusammenhang mit der Finanzierung von Unternehmenskäufen (Acquisition Finance).
Accession Letter
Dokumentation des Beitritts zu einem Kreditvertrag (Accession).
Account
Bei einem Account handelt es sich um eine gebräuchliche Bezeichnung für die Zusammenstellung gegenseitiger Forderungen und Verbindlichkeiten zweier Parteien.
Account Pledge
Verpfändung eines Accounts.
Accounting
Als Accounting wird die Buchführung eines Unternehmens bezeichnet. Wird ein Vorgang in Verhandlungen "rein accounting-relevant" genannt, bedeutet dies, dass der Vorgang bilanzielle, nicht aber liquiditätsmäßige Auswirkungen hat.
Accruals
Accruals sind Geldbeträge, die ein Unternehmen für zukünftig erwartete Aufwendungen zurücklegt. Sie entsprechen damit Rückstellungen für künftige Aufwendungen. Aus diesem Grund gibt es eine begriffliche Überschneidung mit den Begriffen Provisions und Reserves.
Acquisition
Erwerb eines Unternehmens oder Unternehmensteils. Siehe hierzu auch Share Deal und Asset Deal.
Acquisition Finance
Acquisition Finance bezeichnet das Kapital, welches ein Unternehmen dazu verwendet, ein anderes Unternehmen zu kaufen. Der Kauf wird hierbei häufig durch die Aufnahme von Krediten finanziert. Die Akquisitionsfinanzierung führt durch ihre Hebelwirkung (Leverage) dazu, dass Unternehmenskäufer eine höhere Rendite auf ihr eingesetztes Kapital erzielen können.
Acquisition Group
Gruppe der zu erwerbenden Unternehmen.
Acquisition Investigation
Eine Acquisition Investigation ist eine alternative Bezeichnung für den Begriff Due Diligence (siehe hierzu auch Due Diligence).
Acquisition Review
Analyse eines Unternehmenskaufvorhabens (geschieht im Rahmen der Due Diligence).
Added Value
Ein Added Value bezeichnet den Wertzuwachs eines Unternehmens durch eine Beteiligung/Gesamtübernahme.
Add-on-Transaktion
Sobald weitere Gesellschaften oder Beteiligungen im Nachgang einer bereits durchgeführten Transaktion erworben werden, handelt es sich um eine Add-on-Transaktion.
Adjusted Present Value-Ansatz
Der Adjusted Present Value (kurz APV) ist ein methodischer Ansatz zur Unternehmensbewertung nach dem Discounted Cash Flow (DCF)-Bewertungsverfahren. Hierbei wird der Wert des Eigenkapitals eines Unternehmens ermittelt, indem die Nettofinanzverbindlichkeiten von dem Unternehmensgesamtwert (dem Entity Value) abgezogen werden.
ADR
Abkürzung für "American Depositary Receipts" und "Alternative Dispute Resolution".
Advisory Board
Ein Advisory Board ist der Beirat einer Gesellschaft. Er kann als kontrollierendes oder als rein beratendes Gremium ausgestaltet werden.
Agent
In der Prinzipal-Agent-Theorie handelt es sich bei dem Agent um eine Person, die für einen anderen, den Prinzipal, handelt. Eine gängige Erscheinungsform ist der Agent als Vertriebsmittler, etwa Handelsvertreter.
Agio
Das Agio bezeichnet die Differenz zwischen dem Nennwert des Geschäftsanteils und dem dafür durch den Übernehmer gezahlten Preis.
Akquisition
Erwerb eines Unternehmens oder Unternehmensteils. Siehe hierzu auch Share Deal und Asset Deal.
Alignment
Der Begriff Alignment stammt ursprünglich aus der Biologie und bezeichnet im M&A-Geschäft die Anpassung von Verhaltensweisen der Mitarbeiter der Fusionskandidaten.
Alternative Dispute Resolution
Die Alternative Dispute Resolution (kurz ADR) ist ein Sammelbegriff für Verfahren der Alternativen Streitbeilegung. Als bekanntestes ADR-Verfahren gilt die Mediation. In Unternehmenskaufverträgen wird häufig ein gestuftes ADR-Verfahren vereinbart, wonach zunächst ein Streitbeilegungsverfahren durchlaufen werden muss, bevor (Schieds-)Gerichte angerufen werden können.
American Depository Receipts
American Depository Receipts (kurz ADR) bezeichnen von einer US-Bank ausgestellte Hinterlegungsscheine, durch die es US-Investoren möglich wird, auf einfache Weise in ausländische Aktien zu investieren.
Amortization
Bei einer Amortization handelt es sich um eine besondere Form der bilanziellen Abschreibung. Hierbei werden Abschreibungen auf immaterielle Wirtschaftsgüter, insbesondere auf den Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill), vorgenommen. Abschreibungen auf materielle Wirtschaftsgüter (siehe auch Depreciation) sind hiervon zu unterscheiden.
Ancillary Agreement
Nebenvereinbarung zu einem Hauptvertrag, etwa zu einem Unternehmenskaufvertrag.
Angel Investor
Ein Angel Investor (auch "Business Angel" genannt) ist eine vermögende Privatperson, die Teile ihres eigenen Vermögens in neu gegründete Unternehmen (Start-ups) investiert. Ein Angel Investor verfügt durch seine eigenen beruflichen Aktivitäten oftmals über eine hohe fachliche Expertise sowie über ein großes Netzwerk. Hiervon kann das Start-up neben der reinen Geldleistung zusätzlich profitieren. Ein Angel Investor ist jedoch von einem Wagniskapitalgeber (Venture Capitalist) zu unterscheiden.
Annex
Die Anlage zu einem Vertrag oder Bericht wird als Annex bezeichnet. Synonyme sind Attachment, Enclosure und Exhibit.
Annual Accounts
Britisch englische Bezeichnung für den Jahresabschluss eines Unternehmens.
Annual Financial Statement
US-amerikanisch englische Bezeichnung für den Jahresabschluss eines Unternehmens.
Anti-Dilution Clause
Durch eine Anti-Dilution Clause in Beteiligungsverträgen sollen Gesellschafter in späteren Finanzierungsrunden vor der prozentualen und wertmäßigen Verwässerung ihrer Beteiligung geschützt werden.
APV-Ansatz
Der APV beziehungsweise Adjusted Present Value ist ein methodischer Ansatz zur Unternehmensbewertung nach dem Discounted Cash Flow (DCF)-Bewertungsverfahren. Hierbei wird der Wert des Eigenkapitals eines Unternehmens ermittelt, indem die Nettofinanzverbindlichkeiten von dem Unternehmensgesamtwert (dem Entity Value) abgezogen werden.
Arbitration
Eine Arbitration bezeichnet ein Schiedsverfahren, welches bei Konflikten wie einem Rechtsstreit eingesetzt und durch nicht-staatliche Gerichte entschieden wird.
Arbitration Clause
Eine Arbitration Clause ist die englische Bezeichnung für eine Schiedsklausel. Die Vertragspartner unterzeichnen eine Vereinbarung, in der bestimmt wird, dass alle Streitigkeiten, die sich in Zusammenhang mit dem Vertrag ergeben können, durch ein Schiedsgericht verbindlich entschieden werden.
Arrangement Fee
Eine Arrangement Fee ist eine Provision oder Gebühr, die eine Bank (Arranger) dafür erhält, dass sie im Rahmen eines Konsortialkredits die Syndizierung (Syndication), Strukturierung und Dokumentation des Darlehens besorgt. Sie muss vom Darlehensnehmer vor der Auszahlung seines Kredites bezahlt werden.
Arranger
Bei einem Arranger handelt es sich um die Bank, die bei Konsortialkrediten die Strukturierung und den Weiterverkauf von Teilen des Kredits (Syndication) übernimmt.
Asset
Ein Asset bezeichnet einen Vermögensgegenstand. Im M&A Kontext wird unter einem Asset jeder Gegenstand einer Transaktion verstanden, unabhängig davon, ob diese als Asset Deal oder Share Deal durchgeführt wird.
Asset Backed Securities
Asset Backed Securities (kurz ABS) sind forderungsbesicherte Wertpapiere, die Zahlungsansprüche gegen eine Zweckgesellschaft zum Gegenstand haben. Die Zweckgesellschaft erwirbt die Forderungen und verbrieft diese zum Wertpapier.
Asset Class
Im Rahmen einer ABS-Transaktion (Asset Backed Securities) können die verkauften Forderungen verschiedenen Kategorien zugeordnet werden, zum Beispiel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Auf Grundlage dieser Kategorisierung können typische juristische und ökonomische Fragestellungen herausgearbeitet und dafür Standardlösungen entwickelt werden.
Asset Deal
Bei einem Asset Deal werden bestimmte Vermögenswerte definiert, aufgelistet und mit einem jeweiligen Wert versehen. Die einzelnen Vermögenswerte, zu denen auch Schulden (inklusive immaterieller Vermögenswerte wie z.B. Kundenbeziehungen) zählen, können dann von einem Käufer erworben werden. Der Asset Deal ist damit von einem Share Deal zu unterscheiden, bei dem die Geschäftsanteile übernommen werden.
Asset Finance
Das Asset Finance ist ein Oberbegriff für Finanzierungsformen, bei denen das rechtliche und wirtschaftliche Eigentum an der zu finanzierenden Sache nicht vom Unternehmen, sondern vom Kapitalgeber gehalten wird. Als klassisches Beispiel ist das Leasing zu nennen.
Asset Stripping
Mit einem Asset Stripping ist gemeint, dass ein Unternehmen durch den Verkauf einzelner Unternehmensanteile oder einzelner Wirtschaftsgüter zerschlagen wird.
Attachment
Die Anlage zu einem Vertrag oder Bericht wird als Attachment bezeichnet. Synonyme sind Annex, Enclosure und Exhibit.
Auction
Eine Auction bezeichnet die Veräußerung eines Unternehmens auf dem Wege eines Bieterverfahrens (siehe auch Bidding Process).
Auction Process
Ein Auction Process bezeichnet das Verfahren, welches der Veranstalter (Unternehmensverkäufer oder Investmentbank) für die Durchführung der Auktion vorgesehen hat.
Auction Sale
Bei einem Auction Sale wird ein Unternehmen oder werden andere Vermögensgegenstände auf dem Wege eines Bieterverfahrens (Auction) veräußert.
Audit
Als Audit wird die Jahres- oder sonstige Abschlussprüfung eines Unternehmens bezeichnet, welche von einem unabhängigen Abschlussprüfer durchgeführt wird.
Audit Committee
Ausschuss des Aufsichtsorgans einer Gesellschaft, der mit Fragen der Abschlussprüfung der Gesellschaft (Audit) betraut ist.
Auditor
Ein Auditor ist ein unabhängiger Sachverständiger, der für das Audit (Jahres- oder sonstige Abschlussprüfung ) eines Unternehmens verantwortlich ist.
Auditors Certificate
Bei einem Auditors Certificate handelt es sich um ein Dokument, welches die Ergebnisse des Abschlussprüfers (Auditor) am Ende seiner Prüfung (Audit) zusammenfasst.
Availability Period
Zeitraum, in dem ein Unternehmenskredit in Anspruch genommen werden kann.