CF-MB im Gespräch mit... Heinrich Mittag – Maturus Finance GmbH

 

CF-MB: Für welche Unternehmen eignet sich ein Asset-based credit besonders gut?

Insbesondere Unternehmen in Sondersituationen, welche also vor gewissen Herausforderungen steht und welche bei einer Kreditanfrage bei der Hausbank von der Marktfolge/Risikoseite eher ein abschlägiges Votum erhalten wird, sind für alternative Finanzierungsformen wie assetbased credit oder Sale and Lease Back Lösungen prädestiniert. Hier zählt rein die Werthaltigkeit des Assets und die Bonität ist weniger relevant. Somit finden also nicht nur schwierige Bonitäten sondern auch junge Unternehmen in Wachstumsphasen (Start Ups) – sofern Assets vorhanden sind bei uns Gehör

CF-MB: Welche Objekte eignen sich besonders gut für das Sale & Lease Back / Sale & Buy back?

Ausschließlich werthaltige und zweitmarktfähige fungible und mobile Assets kommen für uns in Betracht. Wir sind ein Assetfinanzierer, welcher lediglich auf die Werthaltigkeit von mobilem gebrauchtem Anlagevermögen sowie im Bereich des Rohstoff- oder Handelswarenlagers auf Commodity sowie weitere dingliche Sicherheiten wie bspw. Grundschulden abstellt.

CF-MB: Kürzlich konnte die insolvente Finoba Automotive GmbH von einem strategischen Investor übernommen werden. Welche Rolle hat Ihre Sale & Lease Back Lösung dabei gespielt?

Der Investor hatte klare Anforderungen an die Finanzierungsstruktur, hierbei sollten neben Gesellschaftermitteln ebenfalls eine Kombination aus weiteren Finanzierungsbausteinen zum Einsatz kommen. Aufgrund des werthaltigen Maschinenparks lag eine Sale and Lease Back Lösung quasi auf der Hand.

CF-MB: Wie kann Sale & Lease Back Unternehmen in finanziell angeschlagenen Situationen helfen?

Häufig in zweierlei Hinsicht: Einerseits durch den Liquiditätszufluss, Andererseits durch eine mögliche Bilanzkennziffernverbesserung. Durch die Aktivierung der Assets bei dem Leasinggeber kommt es zu einer Bilanzsummenverkürzung, einer Steigerung der EK Quote und somit häufig zu einem besseren Rating, welches das Unternehmen in kürzerer Zeit wieder „bankable“ macht. Hinzu kommt die relativ kurze Umsetzungszeit eines solchen Projekts. In der Regel vergehen zwischen Erstansprache bis zur Valutierung nur wenigen Wochen. Geschwindigkeit ist insofern immer auch Begleiterscheinung unseres Tagesgeschäfts.

CF-MB: Wie schätzen Sie die zukünftige Relevanz Asset-basierter Finanzierungen ein?

Wir bei Maturus haben nun seit 16 Jahren mit unseren Ergebnissen bereits immer unsere Daseinsberechtigung zeigen könnnen. Dies trifft in gleichem Masse sicherlich auch auf andere Player wie Factoringgesellschaften, Immobilien SLB Anbieter, Private Debt/Lender etc. zu. Das Umfeld und die Herausforderungen (Niedrigzinsphase, EK-Quote, Basel, etc.) haben den klassischen Hausbanken in den vergangenen Jahren das Leben nicht leichter und dadurch einer Entwicklung pro Alternative gangbar gemacht. Dieser Trend wird sich zukünftig sicherlich verstärken. Auch Themen wie die Pandemie, die Rohstoffknappheit, Lieferkette und die Ukraine Krise haben und machen die Planbarkeit von Unternehmern nicht gerade leichter, welche für Banken i.d.R. ein must have sind. Auch die Rückführung von KfW Mittel, die Investition in neue Geschäftsmodelle, Investitionen in zukunftsweisende Technik wird den Unternehmen zusätzliche Liquidität abverlangen. Um Ihre Frage zu klar beantworten: Wir gehen grundsätzlich von einer weiterhin steigenden Nachfrage nach alternativen Finanzierungslösungen aus bzw. nehmen diese bereits heute wahr

CF-MB: Vielen Dank für das Gespräch, Heinrich Mittag.

Heinrich Mittag (Dipl. Kfm.) verantwortet als Vertriebsleiter D/AT bei Maturus Finance den Auf- und Ausbau des Kooperationspartnersegments. Hierzu zählen neben Corporate Finance Beratern, Debt-Advisorern oder Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern auch Unternehmensberatungen sowie andere Finanzierungsgesellschaften.

Zuvor war Herr Mittag lange Jahre für deutsche, US amerikanische sowie Finanzierungsgesellschaften aus UK in vertriebsverantwortlichen Positionen für das Corporate Business verantwortlich. Ferner war er Senior Partner eines führenden Beratungsunternehmens für Kostenmanagement und Einkauf