Financial Modeling im Zuge der Corona-Krise

Financial Modeling im Zuge der Corona-Krise

Erstellung von robusten Finanzplänen, Liquiditätsanalysen und Cash Flow Forecasts

Genau wie im Zuge der Finanzkrise, heißt es auch in der Corona Krise wieder einmal „Cash ist King“. Viele Unternehmen haben vermutlich bereits im März eine vorübergehende Liquiditätsanalyse erstellt. Genau jetzt ist richtige Zeitpunkt gekommen, diese Erstanalyse weiter aufzubereiten und zusätzliche Anhaltspunkte einfließen zu lassen. Seit dem 20. April nehmen Unternehmen wieder vermehrt den Betrieb auf und haben daher weitere Erkenntnisse, inwieweit das operative Geschäft und die kurzfristige Liquiditätsplanung durch die Corona-Maßnahmen beeinflusst werden. Ferner hat die Bundesregierung ihre ersten Pläne vorgestellt, wie die Wirtschaft im weiteren Verlauf schrittweise geöffnet werden soll.

Die ersten Lehren aus der Corona Krise und der Fahrplan der Bundesregierung, geben den Unternehmen erste Anhaltspunkte, die in den betrieblichen Finanzplan eingearbeitet werden könnten. Da die Standardplanungssoftware, die in Unternehmen häufig eingesetzt wird, nicht die nötige Flexibilität bietet Krisenauswirkungen zeitnah zu modellieren und zu evaluieren, könnte es sich für Unternehmen anbieten ein separate Modell in Excel zu erstellen, um die Unternehmensplanung in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen.

Unternehmensspezifische Planung und Modellierung

Ein separates Modell hat den Vorteil, dass es flexibler ist als eine marktübliche Standardsoftware. Ein mittelständischer Unternehmer erhält hierdurch die Möglichkeit verschiedene Anhaltspunkte mit mehr oder weniger Details einzuspielen. Je nach Unternehmensgröße könnte man gewisse Einnahmen und Ausgaben sehr detailliert abbilden während andere Umsatz- und Kostenpositionen zusammengefasst werden, um eine Analyse zu vereinfachen. Häufig ist es leichter für die Geschäftsführung mit einem einfachen Modell zu beginnen und es dann sukzessive auszubauen, als direkt zu versuchen das gesamte Unternehmen mit Hilfe einer Standardsoftware in allen unternehmerischen Details und Werttreibern abzubilden. Die Abbildung von zu vielen Faktoren führt regelmäßig dazu, dass man sich in der Analysephase verrennt und am Ende den Wald vor lauter Bäumen nicht erkennt. Ein weiterer Nachteil von einer umfangreichen Detailplanung, liegt im zeitlichen Aufwand. Die Details müssen schließlich beschafft, evaluiert und eingearbeitet werden. Gerade in Krisenzeiten ist es oft besser „schnell“ eine grobe Einschätzung und einen Überblick zu bekommen und diesen sukzessive zu verfeinern, als zu viel Zeit mit der Datenbeschaffung zu verbringen. Stattdessen sollte eine ausgewogene Balance zwischen Simplifizierung und detaillierter Planung gefunden werden, die es der Geschäftsführung ermöglicht, Auswirkungen abzuschätzen und unternehmerische Entscheidungen zu treffen.

Individuelle Anpassungen sind möglich

Ein separates Modell bietet der Geschäftsführung zudem zusätzliche Möglichkeiten, die wirtschaftlichen Werttreiber, Umsatz- und Kostenfaktoren mittels Sensitivitäts- und Szenarioanalyse zu evaluieren. Ein Beispiel für die Sensitivitätsanalyse wäre die Reduzierung der Kundenumsätze um 25% oder eine Erhöhung der Rechnungsausfallquote um 10%. Die Szenarioanalyse ermöglicht es dem Unternehmen, gewisse Annahmen im Sinne von „Was wäre wenn?“-Szenarien zu überprüfen. Beispiele hierfür sind: „Was wäre wenn der Kunde „Muster“ seine Aufträge storniert?“ oder „Was wäre wenn wir die Mitarbeiter noch weitere 8 Wochen in Kurzarbeit belassen?“ im Vergleich zu „Was wäre wenn unsere Mitarbeiter ab Kalenderwoche 28 wieder in Vollbeschäftigung gehen?“.

Mittel zur wertorientierten Unternehmensführung

Die Kombination aus Flexibilität in der Modellierung sowie der Ergebnisevaluierung durch Sensitivitäts- und Szenarioanalyse ermöglicht es mittelständischen Unternehmen mit relativ geringem Aufwand ein Modell zu erstellen, das auf die Anforderungen der Geschäftsführung angepasst und maßgeschneidert werden kann. Obwohl Unternehmen verschiedene Modellierungstools zur Verfügung stehen würden, benutzen unserer Erfahrung nach die meisten Unternehmen für diese Zwecke nach wie vor Microsoft Excel.

Die folgenden Best-Practices spiegeln unsere Erfahrung wider, wie Unternehmen ein robustes Model in Excel erstellen können, um ihre Unternehmensplanung während der Krise zu unterstützen:

  • Es gilt eine gesunde Balance zwischen detaillierter Planung, Zeitaufwand und Flexibilität zu finden
  • Auch beim Modellieren greift die 80/20 Regel wobei häufig 20% der Wertreiber 80% des Umsatzes bzw. 80% der Kosten ausmachen. Diese Faktoren sollten detaillierter modelliert und ausgearbeitet werden, während andere Faktoren zusammengefasst und vereinfacht werden können
  • Um den Benutzer (häufig der Leiter Finanzen oder Controlling) beim täglichen Gebrauch des Modells zu unterstützen, sollte das Modell eine integrierte Bilanz aufweisen, so dass jede Umsatz- und jede Kostenposition mit ihrem Cash Impact abgebildet ist und sich gleichzeitig in der Bilanz wiederfindet. Kundenumsätze sollten im Modell zum Beispiel auf der einen Seite in der Gewinn- und Verlustrechnung abgebildet werden, aber auch durch Working Capital Annahmen in den Cash Flow und die Bilanz einfließen. Nur so kann die Integrität des Modells gewahrt bleiben und der Benutzer sich sicher sein, dass jede der zu modellierenden Positionen richtig im Modell abgebildet ist
  • Um die Geschäftsführung bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen sollte das Modell vorgefertigte Outputs beinhalten, die sich automatisch anpassen, sobald neue Eingaben im Modell getroffen werden
  • Das Modell sollte eine einheitliche Struktur haben. Idealerweise mit einer einheitlichen Vorlage / einem einheitlichen Template so dass es leicht nachzuvollziehen ist
  • Aus technischer Sicht sollten Eingabe, Ausgabe und Berechnungen im Modell klar voneinander abgegrenzt sein. Idealerweise auf verschiedenen Worksheets
  • Formeln sollten so einfach wie möglich gestaltet werden. Komplizierte Formeln sollen vermieden werden und in mehrere Teiloperationen getrennt werden

Obwohl die Vorteile eines separaten Planungsmodells gerade in Krisenzeiten überwiegen, wird das Erstellen eines Modells leider häufig als „zusätzlicher Aufwand“ zum Tagesgeschäft gesehen, welcher gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen nicht oder nur unzureichend abgedeckt werden kann. Dies kann dem Umstand geschuldet sein, dass entweder die Ressourcen im Finanzbereich schlichtweg fehlen oder dass der technische Erfahrungsschatz der Mitarbeiter nicht ausreicht, „zeitnah“ ein robustes Modell in Excel aufzusetzen.

Aus diesen Gründen unterstützen wir von der CF-MB unsere Mandanten bei der Erstellung von integrierten Finanzmodellen in allen Phasen des unternehmerischen Handelns. Aufgrund unseres langjährigen Beratungshintergrunds bei führenden Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Investment Banken können wir hierbei auf einen umfangreichen Erfahrungsschatz sowie weitreichende Projektreferenzen zurückgreifen.

Gerne stehen wir Ihnen für einen ersten Austausch bei der Erstellung Ihrer Geschäftsplanung, Kapitalanalyse, Liquiditätsanalyse sowie der Planung einer kurz-, mittel- und langfristigen Finanzierung für Ihr Unternehmen mit Rat und Tat zur Seite und unterstützen Sie dabei ein robustes Krisenmodell zu erstellen.

Insbesondere unser Associate Partner Michael Hass verfügt über 17 Jahre Erfahrung (u.a. bei Ernst & Young und IBM) in der Erstellung von Finanz- und Analysemodellen zur Unterstützung der Geschäfts-planung und Geschäftsführung. Zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Unternehmensberater, lehrt er Financial Modelling an der Lancaster University und ist als Trainer für Financial Modelling bei verschiedenen Kunden und Institutionen tätig.

Ihre Vorteile auf einen Blick:

 

  • Aktuell ist der richtige Zeitpunkt, um eine aktualisierte Liquiditätsanalyse zu erstellen
  • Ein separates Modell ist im Vergleich zu einer marktüblichen Standardsoftware häufig flexibler, da es die Möglichkeit bietet (je nach Bedarf) mehr oder weniger Details einzuspielen
  • Mithilfe eines separaten Modells kann die Geschäftsführung die wirtschaftlichen Werttreiber, Umsatz- und Kostenfaktoren mittels Sensitivitäts- und Szenarioanalysen evaluieren
  • Aufgrund des Zeitaufwandes nutzen viele Unternehmen die Vorteile eines Finanzmodells nicht
  • Die CF-MB unterstützt ihre Mandanten bei der Erstellung von integrierten Finanzmodellen